Wer für sein Kraftfahrzeug eine Haftpflicht-, Teil- oder Vollkaskoversicherung benötigt, wird in Zukunft spürbar mehr bezahlen müssen. Da sowohl Ersatzteile als auch die Arbeitskosten in den Werkstätten ständig steigen, wird die Autoversicherung für die Versicherer ein Verlustgeschäft. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) geht davon aus, dass die Autoversicherer 2023 insgesamt mit mehr als 2,5 Milliarden Euro Verlust rechnen müssen. Bereits jetzt liegen die Kosten für Haftpflicht, Voll- und Teilkasko durchschnittlich ca. 9 Prozent über dem Vorjahresniveau.
Tipp:
Wir empfehlen, regelmäßig die Merkmale des eigenen Versicherungstarifs zu überprüfen. Selbst in einer bereits günstigen Versicherung kann noch zusätzliches Einsparpotenzial stecken. So ist es beispielsweise häufig möglich, durch eine Werkstattbindung zusätzliche Rabatte zu bekommen.
Tarifvergleich für eine günstige Autoversicherung
Verbraucher sollten vor dem Abschluss einer Autoversicherung die Preise zu vergleichen. Zwischen dem günstigsten und teuersten Anbieter kann durchaus eine Differenz von ca. 25 Prozent liegen. Wer also vor dem Abschluss die Konditionen vergleicht, kann trotz steigender bei der Haftpflicht-, Teil- oder Vollkaskoversicherung viel Geld sparen.
Aber auch andere Möglichkeiten kommen in Betracht, um die jährlichen Versicherungskosten etwas zu senken:
- Achten Sie beim Fahrzeugkauf auf die Typklasse!
Schon bei der Anschaffung eines Fahrzeuges sollten Sie sich über die Folgekosten Gedanken machen. Einkalkuliert werden müssen Steuern und Versicherungskosten. Bei Versicherungen kommt es auf die Typklasse an. Hohe Typklassen sind mit höheren Beiträgen verbunden. Schon bei der Auswahl eines Autos kann es also helfen, auf ein Modell mit niedriger Typklasse auszuweichen, um hohe Versicherungskosten zu vermeiden. - Wie soll das Auto versichert werden?
An einer Kfz-Haftpflichtversicherung kommen Fahrzeughalter in Deutschland nicht vorbei. Die Haftpflichtversicherung empfiehlt sich für Autos, die älter sind und keinen besonders hohen Geldwert mehr vorweisen können. Die Haftpflichtversicherung ersetzt den Schaden des Unfallgegners, jedoch keine Schäden am eigenen Fahrzeug. Etwas anders sieht es bei der Teilkaskoversicherung aus, die höherpreisige Gebrauchtwagen auch gegen Unwetterschäden, Marderbisse und Unfallschäden absichert. Den umfangreichsten Schutz erhalten Sie mit einer Vollkaskoversicherung, die insbesondere für Neuwagen in Betracht kommt. Die Vollkasko übernimmt auch selbst verursachte Schäden. Und wenn Sie sich für eine Versicherungssparte entschieden haben, können Sie durch die Vereinbarung einer Selbstbeteiligung noch Geld sparen. - Je höher die Selbstbeteiligung – desto niedriger der Beitrag
Je höher Sie den Betrag für Ihre Selbstbeteiligung auswählen, desto günstiger werden Ihre Versicherungsprämien. Vergleichen Sie, wie viel Geld Sie bei einer hohen Selbstbeteiligung einsparen können, wenn Sie ein Jahr lang unfallfrei fahren. Im Gegenzug sollten Sie aber auch einkalkulieren, dass Sie im Schadensfall in der Lage sein sollten, die Selbstbeteiligung zu übernehmen. - Nutzen Sie die Werkstattbindung!
Bei einem Versicherungsvertrag mit Werkstattservice verpflichten Sie sich, Schäden am Fahrzeug von einer Vertragswerkstatt reparieren zu lassen, die von der Versicherungsgesellschaft bestimmt wird. Je nach Tarif sind hier Ersparnisse bis zu 20 % möglich. Durch die Bindung an die Partnerwerkstatt profitieren Versicherungsnehmer auch häufig von Zusatzleistungen wie Fahrzeugtransfers, Mietwagen oder Fahrdiensten. Die Partnerwerkstätten sind in der Regel TÜV-geprüft und leisten gute Arbeit. Eine Autoversicherung mit Werkstattbindung ist nur bei Kaskoversicherungen möglich. - Wer darf fahren?
Generell können Ehe- oder Lebenspartner als weitere Fahrer bei der Autoversicherung mitversichert werden. Sollten Sie jedoch Ihre Kinder oder andere Fahranfänger bzw. junge Fahrer mitversichern wollen, kann sich das auf die Beiträge auswirken. Eine Erhöhung der Prämien ist aufgrund des höheren Risikos durch ungeübte Fahrer wahrscheinlich. - Jüngerer Partner als Versicherungsnehmer?
Wenn zwischen den Partnern ein größerer Altersunterschied besteht, könnte es sinnvoll sein, wenn derjenige das Fahrzeug versichert, der jünger ist. In diesem Fall würde der ältere Partner als weiterer Fahrer angegeben werden. - Wie viel wird gefahren?
Schon beim Abschluss einer Autoversicherung muss die Laufleistung in Kilometern angegeben werden. Des Weiteren wird auch danach gefragt, mit welcher Laufleistung pro Jahr gerechnet wird. Prüfen Sie diese Angaben in Ihren Versicherungsunterlagen, da es häufig vorkommt, dass die angegebenen Kilometer wegen Urlauben oder Homeoffice gar nicht erreicht werden. Auch hier gilt: je geringer die Fahrleistung, desto günstiger die Versicherung. Dies vor dem Hintergrund, dass weniger Fahrleistung gleichzeitig auch das Unfallrisiko senkt.
Dennoch sollten Sie bei den Informationen zur Fahrleistung ehrlich bleiben. Ein Schwindel fällt spätestens bei einem Unfall auf und wird im schlimmsten Fall mit dem Wegfall des Versicherungsschutzes und einer Geldstrafe geahndet. Sollten die Informationen nicht stimmen, können immer Anpassungen vorgenommen werden. - Telematiktarif - Umsichtiges Fahrverhalten wird honoriert!
Die Telematik verknüpft die Bereiche Telekommunikation und Informatik. Bei diesen Tarifen wird das Fahrverhalten des Fahrers ausgewertet und umsichtiges Fahren mit einem Bonus belohnt. Benötigt wird eine spezielle App sowie ein Sensor. Beides wird von der Versicherung zur Verfügung gestellt. Ausgewertet wird nun das Fahrverhalten, insbesondere die Faktoren Geschwindigkeit, Beschleunigung, Bremsverhalten und Kurvenverhalten.
Wer umsichtig fährt, kann hier bis zu 30 Prozent Beitrag sparen. - Zahlen Sie Ihre Beiträge jährlich!
Ihre Autoversicherung können Sie monatlich, vierteljährlich, halbjährlich oder jährlich bezahlen. Wenn Sie für Ihre Versicherung die jährliche Zahlungsweise nutzen, gewähren viele Versicherungsgesellschaften einen Rabatt. Die anderen Zahlungsmodelle sind häufig mit einem Aufpreis für die Verwaltung verbunden, da Versicherer dabei einen Mehraufwand haben. - Ältere Fahrer zahlen in der Autoversicherung mehr!
Ein Faktor bei der Beitragshöhe kann durchaus auch das Alter des Versicherten sein. Unter Einbeziehung von Unfallstatistiken lassen sich die Unterschiede in Bezug auf die Schadenshäufigkeit oder Schadenshöhen Altersgruppen zuordnen. Ab dem 55. Lebensjahr steigen die Beiträge auch bei umsichtiger Fahrweise regelmäßig. Es lohnt sich daher, die Beiträge regelmäßig zu vergleichen, denn die Versicherer kalkulieren unabhängig voneinander. - Kaufen Sie sich einen Schaden einfach zurück!
Was viele nicht wissen ist die Tatsache, dass sich fast jeder der Versicherung schon gemeldete Schaden zurückkaufen lässt. Der Schadenrückkauf kann vor einer Rückstufung in der Schadenfreiheitsklasse und damit vor hohen Beiträgen schützen. Es sollte immer geprüft werden, ob es sich lohnt, kleinere Schäden selbst zu tragen. - Welche Zusatzleistungen werden angeboten?
Falls Sie beim Abschluss Ihrer Autoversicherung Zusatzleistungen wie etwa den Schutzbrief oder den Fahrerschutz mitversichert haben, sollten Sie überprüfen, ob diese weiterhin benötigt werden. Ist dies nicht der Fall, sollten Sie sich mit Ihrer Versicherungsgesellschaft in Verbindung setzen und diese Bausteine aus dem Versicherungsschutz nehmen, sofern Sie dadurch sparen können.
Aber bedenken Sie bitte: Ein Kfz-Schutzbrief ist fast immer günstiger als eine Mitgliedschaft in einem Automobilclub!